Millionen Menschen arbeiten seit dem Frühjahr 2020 von Zuhause aus – so auch wir. Für
viele von uns ist diese Arbeitsweise inzwischen zur Normalität geworden. Als bereits
digital ausgestattetes IT-Unternehmen stellte die Umstellung auf Heimarbeit keine allzu
große Hürde für uns dar. Stattdessen blicken wir nun, nach einem Jahr im Home-Office,
auf zahlreiche Erfahrungen zurück, welche wir nutzen konnten, um uns weiterzuentwickeln
und unsere Arbeitsabläufe zu optimieren.
Eine längerfristige Umstellung des Arbeitsalltags stellt natürlich auch immer eine
Herausforderung dar. Und so empfindet nicht jeder die veränderte Situation als positiv.
Die gewonnene Flexibilität erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin, gute Organisation
und Struktur, ein ausgeglichenes Zeitmanagement und natürlich den Blick auf das eigene
Wohlergehen. Um die psychische Gesundheit zu erhalten, kann es für einige daher ratsam
sein, sich ausreichend Zeit für Ruhepausen einzuräumen und sich die Arbeitszeiten
sinnvoll einzuteilen, sodass gewohnte Routinen und die Work-Life-Balance erhalten
bleiben. Wichtige Grundvoraussetzungen für ein angenehmes Arbeiten von Zuhause sind
daher auch eine möglichst klare Trennung von Arbeitsplatz und Wohnbereich, ein
aufgeräumter Schreibtisch, ein guter Bürostuhl und eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Unser bisheriger Arbeitsalltag gestaltete sich in einem großen, gemeinsamen Büroraum, in
welchem meist rund zehn Mitarbeiter*innen gleichzeitig verschiedenen Aufgaben
nachgingen. Nun ist der Arbeitsplatz im Großraumbüro dem Schreibtisch in den eigenen
vier Wänden gewichen. Ein deutlicher Kontrast, doch gleichzeitig auch mit Vorteilen
verbunden. Jedes Mitglied unseres gesamten Teams ist Zuhause inzwischen gleichermaßen
technisch ausgestattet, verfügt also beispielsweise über ein Mikrofon am Rechner. Es hat
sich gezeigt, dass einzelne Mitarbeiter*innen nun noch besser und flexibler erreichbar
sind und wir so jederzeit auf verschiedene ihrer Anliegen reagieren können. Es ist für
einige von uns folglich also viel einfacher geworden, Kolleg*innen gezielt anzufragen
und sich in ruhigem Rahmen auszutauschen.
Darüber hinaus pendeln sich neue Routinen ein, die den veränderten Arbeitsalltag enorm
erleichtern. Das allmorgendliche Online-Meeting, unser sogenanntes „Daily“, gehört
ebenfalls zu diesen Routinen. Damit wir uns nicht aus den Augen verlieren und stets im
Austausch über unsere aktuellen Arbeitsprozesse bleiben, treffen wir uns jeden Morgen
auf unserer Meeting-Plattform, tauschen uns über aktuelle Anliegen aus und berichten uns
gegenseitig von Fortschritten, Schwierigkeiten und Lösungen.
Ohnehin finden Meetings nun noch regelmäßiger statt. Da wir an verschiedenen Standorten
vertreten sind, bekommen wir einander gar nicht immer zu Gesicht. Durch unsere
regelmäßigen Online-Meetings treffen wir uns inzwischen jeden Morgen. An jedem Montag
hält das Team Web nun außerdem ein weiteres Meeting ab, um anstehende Aufgaben innerhalb
des Teams zu besprechen. Besprechungen, die zuvor nicht in einer solchen Regelmäßigkeit
stattgefunden haben und ein intensiveres gemeinsames Arbeiten ermöglichen.
Grundsätzlich empfindet unser gesamtes Team es als sehr schön, nun so viel Zeit Zuhause
verbringen zu können. Man lernt, den Komfort der eigenen vier Wände deutlich mehr zu
schätzen, indem man dafür sorgt, in einer gemütlichen Wohlfühlatmosphäre zu arbeiten.
Wer Haustiere hat, hat diese nun viel mehr um sich. Und so kuschelt sich die Katze auf
den Schoß, während man am Schreibtisch eine Website programmiert. Es bleibt zudem mehr
Zeit für Familie und Kinder. Zeit, die zwischen Büroalltag und anderen Verpflichtungen
manchmal vielleicht viel zu kurz kommt. Und so bleibt den Müttern und Vätern in unserer
Firma nun eben genau diese Zeit, um sie mit ihren Kindern verbringen zu können. Mit
einer heißen Tasse Tee in gemütlicher Kleidung am schön eingerichteten Arbeitsplatz in
den eigenen vier Wänden, umgeben von seinen Liebsten, fühlt sich das Arbeiten doch
gleich noch viel angenehmer an.
Privates und Arbeit lassen sich also gut miteinander verbinden. Da wir uns
unsere Arbeits- und Pausenzeit flexibler einteilen können, gelingt es uns oftmals
besser, einen guten Ausgleich zwischen unserem Privatleben und unserem Arbeitsleben zu
schaffen. Alltägliche Aufgaben, für die nach dem Feierabend vielleicht keine Zeit mehr
gewesen wäre, können gut in den Arbeitsalltag integriert und erledigt werden.
In unserem Großraumbüro haben wir gern das ein oder andere Mal gemeinsam eine
leckere, gemeinsame Mahlzeit bestellt. Und auch, wenn uns das Zusammensitzen fehlt, so
ist es doch ein sehr schöner Nebeneffekt, mehr Zeit und Energie für das Kochen leckerer,
gesunder Gerichte im eigenen Heim zu haben. Einige unserer Mitarbeiter nutzen die
gewonnene Zeit gern auf diese Weise. Dennoch freuen wir uns schon jetzt wieder auf das
Beisammensitzen.
Für manche von uns war es zu Beginn nicht immer einfach, sich genauso gut
konzentrieren zu können, wie es für gewohnt im Büro der Fall war. Das Gefühl, nicht so
produktiv zu sein wie vor der Pandemie, kann durchaus verunsichernd sein. Doch je mehr
diese Gedanken abgelegt werden, desto produktiver fühlt sich die Arbeit an. Für einige
von uns letztlich sogar so sehr, dass sie das Gefühl haben, aufgrund der neu gewonnen
Flexibilität noch produktiver sein zu können als bislang. Ein möglicher Grund: die volle
Konzentration auf die eigene Arbeit, ohne mögliche Ablenkungen durch Telefonate oder
Gespräche der Kolleg*innen.
Natürlich hoffen wir alle darauf, dass sich die Corona-Situation allmählich beruhigt und wir zumindest einen Teil unserer Freiheiten zurückerlangen können. Auch, wenn dies noch einige Zeit andauern wird, so blicken wir zuversichtlich und positiv gestimmt in die Zukunft. Wir wollen den Fokus auf die Chancen und Vorteile legen, welche wir durch unseren neuen Arbeitsalltag erfahren und nutzen dürfen und auf die Ressourcen, welche wir stärken können. Für uns wird die Arbeit im Home-Office auch nach Ende der Pandemie zu einem Teil bestehen bleiben. Unsere neu gewonnenen Erfahrungen sollen uns dabei auch weiterhin begleiten und bereichern.
Quellen: test.de, Süddeutsche, jalios.com,