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26.05.2022

FAXEN ÜBER VOIP – FUNKTIONSWEISE, PROBLEME & LÖSUNGEN


Bei der Verbindung eines Faxgerätes mit einem Voice-over-IP-basierten Telefonanschluss, kurz VoIP, können bei der Übertragung eines Faxes zahlreiche Probleme auftreten. Der Grund hierfür liegt in den Funktionsweisen der Systeme. Bislang genutzte analoge Telefonnetze nutzen grundlegend andere Technologien als VoIP-Verbindungen, welche über das Internet erfolgen. Welche genauen Funktionsweisen hinter VoIP stecken, welche Probleme auftreten können, wie diese gelöst werden können und ob es vielleicht sogar Alternativen zu VoIP gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.


Funktionsweise des Faxens über IP

Das Versenden eines Faxes über IP unterscheidet sich in seiner Übertragungsart grundlegend von der des Faxens über ISDN. Während ISDN auf die Kommunikation zweier Faxgeräte und das Übertragen elektrischer Signale setzt, so werden die zu versendenden Informationen mit VoIP über das sogenannte Internet Protocol, kurz IP, versendet. Das Internet Protocol stellt ein Netzwerkprotokoll dar, welches für den Austausch von Daten innerhalb eines Netzwerkes benötigt wird und stellt damit die Grundlage des Internets dar. Über dieses werden beim Faxen über IP alle Informationen in Pakete verpackt, welche dann beim Empfänger des Faxes wieder entpackt werden. Die versendeten digitalen Pakete werden beim Empfänger also wieder in analoge Sprache umgewandelt. Um auf das Faxen über IP umstellen zu können, wird kein neues Faxgerät benötigt. Mit einem Analog-Telefon-Adapter, kurz ATA, wird das analoge Faxgerät an das VoIP-Netz angeschlossen und damit VoIP-fähig gemacht.


Mögliche Probleme beim Faxen über IP

Das Fax wurde ursprünglich für den Anschluss an ein analoges Netz konzipiert, VoIP dagegen für die Übertragung von Sprache. Dieser Unterschied kann zu Problemen führen, welche sich auf unterschiedliche Weisen zeigen können. So ist es beispielsweise möglich, dass das empfangene Dokument unleserlich wird oder die Verbindung während des Faxvorganges abgebrochen wird. Auch ist es möglich, dass Datenpakete während des Faxvorganges verloren gehen oder größere Laufzeitschwankungen auftreten. In solch einem Fall kommt es zu einem Knacken in der Leitung und damit einhergehend dem Verlust der Synchronisierung der Faxgeräte und dem Abbruch der Faxverbindung. Zu beachten ist allerdings, dass eine gewisse Verlustrate beim Faxen über IP normal und damit noch unbedenklich ist. Weitere Schwierigkeiten beim Faxen über IP können aufgrund der Datenkomprimierung oder durch Sprachoptimierungsfunktionen wie beispielsweise der Rauschunterdrückung oder der Sprachpausenerkennung auftreten.


Lösungen und Möglichkeiten

Zur Reduzierung der Fehlerquote beim Faxen sind drei zu beachtende Aspekte maßgeblich: das Echtzeitprotokoll T.38, die Reduktion der Übertragungsrate und der Error Correction Mode.

Mit dem Echtzeitprotokoll T.38 können fast alle beim Faxen über IP auftretende Probleme abgefangen werden, da es zum Einen die Übertragung stabilisiert, zum Anderen die Erfolgsquote bedeutend erhöht. Voraussetzung für die Nutzung von T.38 ist allerdings, dass es vom Faxadapter wie auch vom VoIP-Anbieter unterstützt wird. Sind diese Voraussetzungen gegeben, so kommt die Funktionsweise von T.38 zum Tragen: es wandelt das Faxdokument in ein Bild um und überträgt dieses in Form eines analogen Faxsignals. Auf diesem Wege können die Faxdaten unmittelbar über das Internet Protocol übermittelt werden. Eine Konvertierung der Informationen in Töne ist damit nicht mehr notwendig. So reduziert sich das Risiko für Datenverluste bedeutend.

Eine weitere Möglichkeit, Fehler beim Faxen über IP zu vermeiden, ist die Reduktion der Übertragungsrate. Eine schnelle Übertragung der zu versendenden Informationen kann dazu führen, dass die Verbindung instabil wird. Wird die Übertragungsrate am Faxgerät auf 9600 Baud (Einheit der Telegrafiergeschwindigkeit) reduziert, so wird die Übertragung der Informationen verlangsamt und im Zuge dessen deutlich stabilisiert.

Der Error Correction Mode, kurz ECM, unterteilt die zu übertragenden Informationen in nummerierte Blöcke, sogenannte Frames, ein. Bei Übertragungsfehlern veranlasst er die Wiederholung der Übertragung der fehlerhaften Blöcke. Für das Faxen über IP ist ECM allerdings nicht geeignet und sollte unbedingt ausgeschaltet werden. Wie bereits erwähnt, sind gewisse Paketverluste beim Faxen über VoIP normal und unbedenklich. ECM würde diese Verluste jedoch wiederholt als Fehler melden, sodass eine Übertragung schließlich gar nicht stattfinden kann.


Das E-Fax als Alternative

Das Faxen über ISDN erreichte oftmals eine Erfolgsquote von nahezu 100 Prozent. Dies ist beim Faxen über VoIP oftmals nicht möglich, da die recht simple Technik des Faxes nicht mit der komplexen Infrastruktur des IP-Netzes konform geht. Auch, wenn eine Anbindung eines analogen Faxgerätes an das VoIP-Netz problemlos möglich ist, so ist die Sinnhaftigkeit aufgrund der steigenden Fehlerrate fraglich. Eine bewährte und zeitgemäße Alternative zum Faxen über VoIP stellt das E-Fax dar. Das elektronische Fax wird online abgewickelt und ermöglicht sowohl den Empfang als auch den Versand von Faxnachrichten, welche digitalisiert per E-Mail vorliegen und anschließend, je nach Bedarf, ausgedruckt werden können.



Quellen:

vionetworks.de
efax.de

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